Jeder weiss, wo er herkommt. Und wenn nicht, dann überfällt ihn früher oder später die Sehnsucht danach, es herauszufinden. Nur die wenigsten wissen aber, wo sie hingehören. Und auch hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Bedürfnis nach einem zu Hause – oder vielmehr einer Heimat – sich anschleicht, von Bedürfnis zu Bedrängnis wird und nicht wieder geht, bis der Gewissheitshunger gestillt ist. Dabei geht es nicht um das Haus, die Wohnung, das Schloss. Es geht darum herauszufinden, wo dieser eine Ort ist, an dem man tief durchatmet und seinen Gedanken freien Lauf lässt. Auch ich habe mich gefragt, wo dieser Ort für mich ist.

Ist es da, wo ich aufgewachsen bin? Da, wo meine Erinnerungen wohnen und die Menschen in ihnen leben?

Oder da, wo eine ganz neue Welt anfängt? Eine größere, unbekanntere Welt, in der noch so viele Herausforderungen auf mich warten?

Vielleicht gehöre ich auch dahin, wo mein Herz schneller schlägt, sobald ich dort ankomme. Der Ort, wo die Sonne scheint, das Lächeln wohnt und Zeit zur Nebensache wird.

Nach 24 aufregenden, voll und ganz gelebten Monaten, die ich zwischen den Welten, unterwegs und gedanklich oben drüber fliegend lebte, habe ich es dann endlich verstanden.

ES

IST

SCHEISS

EGAL

!

Ich muss mich nicht entscheiden. Ich lebe in meinem Koffer, nehme das Beste aus allen Welten mit und gehöre genau da hin, wo ich in dem Moment gerade bin.

–       Unterwegs ist mein zu Hause – 

3 Responses

  1. Genau das Gefühl bekomme ich auch hier in Lissabon… man kann sich sehr schnell eine neue Heimat aufbauen, wenn man nur liebe Menschen um sich herum hat und sich wohl fühlt… und na und, dann hat man eben mehrere Heimaten 🙂

  2. wohl wahr liebe kim…würden doch nur menschen denken wie du.
    einfach leben, möglichkeiten am schopfe packen und genießen. ob auf reisen oder dort wo man lebt, mit tollen wegbegleitern neue wege einschlagen…
    doch muss ich dich fragen, was wenn der koffer immer schwerer wird, schüttet man ihn zwischendurch aus? kann man das überhaupt? oder schleppt man ihn weiter?
    Nicht, dass ein voller Koffer was schlechtes wäre 🙂

  3. Liebe Aileen, vielen Dank für die interessante Frage! Der Koffer wird nicht zu schwer, denn Erlebnisse und Begegnungen wiegen nicht. Sein Köfferchen trägt man weiter, so lange die Lust daran bleibt. Und wenn man irgendwann zu viele Souvenirs im Gepäck hat und an einen Ort gelangt ist, den man nicht mehr verlassen möchte, dann bleibt man dort und geniesst! 🙂

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